Die Kieferorthopädie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Dabei geht es nicht nur um ein schönes Aussehen, sondern auch um die Erhaltung oder Wiederherstellung wichtiger gesundheitlicher Faktoren.
Schau deine Zähne im Spiegel an. Wenn die Zähne schief, eng oder verdreht stehen, wenn zwischen den Zähnen Lücken sind, oder wenn die Zähne nicht richtig aufeinanderbeißen, solltest du zum Spezialisten gehen, egal ob du jung oder schon erwachsen bist.
Zahnspangen wirken durch Zug- und Druckkräfte. Dies gilt sowohl für festsitzende, als auch für herausnehmbare Spangen. Funktionskieferorthopädische Spangen regen Muskelkräfte an und nutzen diese zur Bewegung von Zähnen sowie zur Umformung der Kiefer und des Kiefergelenks.
„Festsitzend“ bedeutet, dass die kieferorthopädische Apparatur fest im Mund des Patienten angebracht und nicht herausnehmbar ist. Das können zum Beispiel Brackets sein, die auf die Zähne aufgeklebt werden. Der Vorteil einer festsitzenden Apparatur ist, dass die nötigen Kräfte kontinuierlich über 24 Stunden am Tag wirken.
Brackets sind kleine Führungsschienen mit einem Schlitz (Slot), die auf die Zähne aufgeklebt werden. In den Schlitz wird ein dünner, individuell formbarer Drahtbogen angebracht, der dann über die Brackets die gewünschten Kräfte auf die Zähne ausübt. Brackets gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen, und aus verschiedenen Materialien.
Die klassischen Brackets sind aus Metall. Sie werden aus medizinisch verträglichem Edelstahl in unterschiedlichen Größen und Formen hergestellt. Die Metallbrackets haben sich über Jahrzehnte bestens bewährt. Sie sind sehr robust und haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
Vor allem für Schneidezähne werden auch Brackets aus Kunstoff oder Keramik verwendet. Sie sind optisch unauffälliger. Brackets aus Keramik haben den Vorteil, dass sie besonders farbstabil sind.
Lingual-Brackets sind aus Metall. Sie werden an die Rückseite der Zähne geklebt und sind somit nicht sichtbar.
Im Prinzip ja. Vorsicht ist aber bei harten Lebensmitteln, wie z.B. Karotten, geboten.
Für Patienten, die Blasinstumente wie Klarinette, Trompete, Saxophon, Flöte oder Posaune spielen, gibt es bei uns Lippenprotektoren zum Schutz der Lippen. Mit diesen Plastikschutzschienen können weiterhin die richtigen Töne getroffen werden.
Das hängt von der Ausgangslage und dem Schwierigkeitsgrad der Behandlung, aber auch der Erfahrung des Behandlers ab. Als Orientierung gilt: bei leichteren Fällen und Frühbehandlungen ca. 1 Jahr, bei durchschnittlichen Fällen ca. 2 Jahre und bei schweren Fällen 3 bis 3,5 Jahre.
Sie können sich privat zusatzversichern. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass Kieferorthopädie zu 100 % mitversichert ist. Vor Abschluss der Versicherung sollte allerdings noch keine kieferorthopädische Behandlungsnotwendigkeit festgestellt worden sein. Nach Versicherungsabschluss müssen in der Regel mindestens 8 Monate bis zum Beginn einer Behandlung vergehen.
Anhand einer Tabelle (Indikationsgruppen) kann Ihr Kieferorthopäde sehen, ob die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Behandlung übernimmt. Bei Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkasse muss der Versicherte zunächst einen Eigenanteil von 20 % (beim zweiten Kind 10 %) selbst tragen. Dieser Eigenanteil wird Ihnen nach erfolgreichem Abschluss und bei guter Mitarbeit des Patienten von der Krankenkasse zurückerstattet.
Bei schweren Kieferfehlstellungen, bei denen eine chirurgische Behandlung erforderlich ist, beteiligen sich die gesetzlichen Krankenversicherungen an den Kosten für die kieferorthopädische Behandlung.
Sollte sich die gesetzliche Krankenversicherung nicht an den Kosten beteiligen, bieten wir unseren Patienten die Möglichkeit einer Ratenzahlung an. Manchmal ist es möglich, einen Teil der Kosten als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend zu machen.
Ja, abhängig vom jeweiligen Tarif, übernehmen die privaten Versicherungen bei Kindern oft die gesamten bzw. den größten Teil der Behandlungskosten.
Ja, grundsätzlich ist eine Behandlung in jedem Alter möglich, also nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen. Auch bei der Behandlung von Erwachsenen gibt es effektive und vor allem auch ästhetisch sehr ansprechende Behandlungsmöglichkeiten.